Corona gegen das Internet – hält unsere Infrastruktur dem Virus stand?
Durch die Corona-Krise sind die meisten Menschen zuhause an ihren Schreibtischen, ins Home Office verbannt. Viele Abwicklungen laufen über das Telefon oder Meetings findet per Video-Call statt. Auch für die Bevölkerung, die momentan, dank des Virus nicht arbeiten kann, findet das soziale Leben online statt. In der Freizeit wird bei Netflix, Amazon-Prime oder dem, seit März verfügbaren, Streamingportal Disney Plus gestreamt. Studenten mussten zu online Kursen wechseln und auch Schüler bekommen ihre Aufgaben virtuell zugeteilt. Kurz, fast unser ganzes Leben findet zur Zeit im Internet statt. Doch ist das Internet überhaupt dafür ausgerichtet, dass es so viele Menschen auf der Welt auf einmal nutzen? Könnte Corona gegen das Internet gewinnen?
Beunruhigende Meldungen aus Deutschlands Nachbarländern
Vor einigen Wochen ging in Frankreich das Gerücht um, dass bald Netflix und YouTube vom Internet abgeklemmt werden würden. Dies solle den Menschen helfen, die wegen des Coronavirus ins Home Office verband worden wurden. Somit sind diese Menschen auf eine gute Internetverbindung angewiesen, um vernünftig arbeiten zu können. Auch in der Schweiz hieß es, dass die Kommunikationsnetze am Anschlag sein und der Bundesrat mit einer Blockade von Videostreaming drohen würde.
Diese Meldungen aus unseren Nachbarländern ist beunruhigend, denn auch wir haben unser gesamtes soziales Leben auf das Internet verlagert, seit die Bundesregierung strenge Vorgaben zur sozialen Distanzierung gemacht hat. Da es nicht nur uns in Deutschland, sowie Frankreich und der Schweiz in diesen Zeiten so geht, ist es kein Wunder, dass die Internetnutzung durch die Decke geht. Könnte es also sein, dass Corona gegen das Internet gewinnt, beziehungsweise, dass Internet bald verstopft?
Doch die klare und sehr kurze Antwort ist: Nein. So angespannt, wie uns manche Medien vermitteln wollen, ist die Lage um das Internet bei Weitem nicht. In den letzten Wochen ist das Datenvolum um rund 10 bis 15 Prozent gestiegen und auch ein weiterer Anstieg ist durchaus möglich. Doch der größte deutsche Internetknotenpunkt DE-CIX hat eine maximale Kapazität von 54,1 Terabyte pro Sekunde. Im Schnitt, zur Zeit einer normalen Internetnutzung, werden aber nur 6,3 Terabyte pro Sekunde verbraucht. Sollte also das Datenvolumen noch weiter steigen, ist hier noch Platz nach oben.
Wenn überhaupt, dann könnte es zu lokalen Engpässen kommen, wenn zum Beispiel ein Mehrfamilienhaus an Nachmittag alle zur gleichen Zeit aber von verschiedenen Geräten Netflix streamen will. Wenn dann auch noch die Internetleitung nicht auf einem neueren Stand ist, kann es zu einer Verlangsamung kommen.
Onlineshopping ist gefragter den je
Seit die Corona-Krise uns alle ins Haus oder die Wohnung gezwungen hat, sind auch die meisten Einkaufsläden geschlossen. Supermärkte sind noch offen und versorgen die Menschen mit Essen, doch der Einzelhandel musste zu machen. Dadurch entwickelte sich ein rasanter Anstieg für die Online-Käufe. Man hat mehr Zeit, ist möglicherweise gelangweilt und stöbert nur so ein bisschen im Internet rum. Ziemlich gefährlich für den Geldbeutel.
Leider stehen aber durch diese steigende Veränderung des Internethandels auch Cyberkriminelle auf dem Plan. Sie versuchen aus dem Kampf Corona gegen das Internet, Kapital für sich herauszuschlagen, indem sie Fake-Shops online stellen. Doch meist sind diese Fake-Shops von ganz gut zu erkennen. Entweder sind die Preise unrealistisch niedrig oder die Betreiber dieser Fake-Shops locken mit medizinischen Produkten. Hier ist aber trotzdem Vorsicht geboten.
Wollt ihr also Artikel wie Desinfektionsmittel, Handschuhe oder Atemmasken online kaufen, solltet ihr euch den Betreiber gründlich anschauen. Auch die Rezensionen oder Kommentare zu diesen Shops zu lesen, gibt hilfreichen Aufschluss. Ebenfalls mit E-Mails versuchen sie sich Zugriff auf eure Computer zu verschaffen. Hier ist es hilfreich ein sicheres Passwort zu verwenden.
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