Asteroiden – Die unbekannten Gefahren aus dem All
In den Sommermonaten kann man jährlich bei Nacht ein Spektakel bestaunen, dem nur wenig entgegenzusetzen ist. Die Perseiden, ein Meteoritenschauer, passieren jeden August die Erde und bieten den Zuschauern die eine oder andere Möglichkeit sich etwas zu wünschen. Aus der Ferne betrachtet, wirken die Gesteinsbrocken harmlos und faszinieren uns mehr, als das sie uns einschüchtern. Wäre es wünschenswert, zukünftige Kollisionen mit anderen Himmelskörpern zu vermeiden? Die Wahrscheinlichkeit eines Asteroiden-Einschlags ist sehr gering, dennoch schießen täglich Tausende große und kleine Gesteinsbrocken an der Erde vorbei.
Die Geschichte zeigt, dass die Erde schon häufiger von Asteroiden getroffen wurde und dass diese Erlebnisse starke Auswirkungen hatten. Der Asteroid, der die Herrschaft der Dinosaurier beendete ist wohlbekannt. Dieser hinterließ vor 66 Millionen Jahren auf der Halbinsel Yucatán den sogenannten Chicxulub-Krater mit einem Durchmesser von 180 Kilometern. Die ausgelöste Sprengkraft und Druckwelle liegen außerhalb unserer Vorstellungskraft.
Das Tonguska-Ereignis und weitere Nachrichten aus Russland
Im Juni des Jahres 1908 ereignete sich Kurioses in Sibirien. Nahe der Siedlung Wanawara berichteten Augenzeugen von einem riesigen Lichtkegel am Himmel, der sich auf die Erde stürzte. Anschließend haben die Augenzeugen eine starke Erschütterung gespürt und die Haustüren der Siedlung wurden eingedrückt. Die Druckwelle entwurzelte in einem Umkreis von 2.000 Quadratkilometern 60 Millionen Bäume. Noch heute kann man die Auswirkungen in Sibirien erkennen. Schuld soll ein Asteroid mit einem Durchmesser von 65 Metern gewesen sein. In diesem Fall ist die Wissenschaft sich jedoch uneins, schenkt man den Augenzeugenberichten Glauben, so scheint nur die Möglichkeit eines schädlichen Fremdkörpers plausibel. Heute ist das Tonguska-Ereignis weltbekannt und man kann von Glück sagen, dass der mögliche Asteroid nicht auf eine besiedelte Gegend heruntergegangen ist.
Im Jahr 2013 trifft es erneut Russland und dieses Mal hatte man wirklich Glück. Ein Asteroid ist in die Umlaufbahn geraten, schlug aber nicht auf der Erde ein. Der Feuerball verdampfte bei seinem Eintritt, dennoch stieß der Asteroid eine starke Druckwelle aus, die Tausende Häuser beschädigte und Hunderte Menschen verletzte. Glücklicherweise gab es keine Toten und die Verletzungen stammten meistens nur von umherfliegenden Glassplittern. Die Untersuchung des Ereignisses ergab, dass es sich um einen Asteroiden mit einem Durchmesser von 20 Metern handelte. Dieser erschien allerdings erst 21 Stunden vor dem Eintritt in die Atmosphäre auf dem Radar der verantwortlichen Organisationen. Handelte es sich also um menschliches Versagen oder ist die Gefahr größer als wir denken?
Die Planetare Verteidigung
Auf der Erde befinden sich mehrere Teleskope, die die Flugbahnen von Asteroiden beobachten und Alarm schlagen, sobald diese auf Kollisionskurs liegen. Die NASA hat zusammen mit der University of Hawaii das ATLAS (Asteroid-Terrestial-impact Last Alert System) Frühwarnsystem entwickelt. Dieses wertet die gesammelten Daten der beobachteten Asteroiden aus, berechnet die Flugkurven der Objekte und meldet Kollisionen so früh wie möglich. Die Anzahl der beobachteten Fälle wächst jedoch ständig, weil immer mehr Asteroiden entdeckt werden. Die NASA und andere verantwortlichen Organisationen sagen, sie hätten alle gefährlichen Asteroiden im Blick und das erst in 100 Jahren wieder Gefahr bestehen würde.
Dennoch befasst man sich mit dem Fall, dass man Asteroiden übersieht oder diese ihre Flugkurve aufgrund ungeahnter Details ändern. Für diesen Fall gibt es verschiedene Herangehensweisen, die von der Forschung verfolgt werden. Eine Möglichkeit wäre, die Asteroiden mittels unbemannter Raumfähren oder Drohnen von ihrem Kurs abzubringen. Dies funktioniert jedoch nur bei kleineren Asteroiden. Bei größeren Asteroiden bedarf es anderer Methoden und zur Not müsste man Waffensysteme nutzen. Dieser Fall wird als besonders unwahrscheinlich angesehen, dennoch muss man sich mit diesem befassen.
In den nächsten Jahren wird man von überraschenden Asteroiden-Einschlägen hoffentlich verschont bleiben. Die Forschung wird voranschreiten und zukünftig neue Pläne zur planetaren Verteidigung gegen Asteroiden entwickeln. Es bleibt also spannend, um die felsigen Besucher aus dem All.
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